Beckerath-Orgel
Die große Beckerath-Orgel der Johanneskirche wurde 1953/54 als eine der ersten großen Schleifladenorgeln des 20. Jahrhunderts von der noch jungen Firma Rudolf von Beckerath gebaut. Die Disposition greift Stilelemente des norddeutschen barocken Orgelbaus auf und erweitert sie – auf Anregung des ersten Organisten der Johanneskirche nach dem zweiten Weltkrieg, des großen Improvisators Gerhard Schwarz – durch moderne Klangfarben.
Vor allem die Prinzipale überraschen aber auch durch ihren warmen, singenden, fast romantischen Klang. Die Beckerath-Orgel war das Hauptinstrument mehrerer Messiaen-Feste, bei denen der französische Komponist auf Anregung der damaligen Organistin Almut Rößler oft selbst anwesend war; von ihm sind authentische Anweisungen der klanglichen Übertragung seiner Werke auf deutsche Orgeln dieses Typs überliefert. Im Jahr 2001 wurde die Orgel von der Erbauerfirma überholt und um zahlreiche elektrische Koppelmöglichkeiten erweitert. Hinzu kamen ein MIDI-Anschluss mit einem Synthesizer; diese Ergänzung soll den Modernitätsgedanken des Instruments fortschreiben. Heute tut sie vielfältigen Dienst in der täglichen Liturgie und zwei wöchentlichen Konzerten.
Disposition
I Rückpositiv (C – g''')Prinzipal 8' | II Hauptwerk (C – g''')Prinzipal 16' | III Oberwerk (im Schweller, C – g''')Bordun 16'Prinzipal 8' Koppelflöte 8' Salicional 8' Schwebung 8' Oktave 4' Blockflöte 4' Nasat 2 2/3' Nachthorn 2' Terz 1 3/5' Quinte 1 1/3' Septime 1 1/7' Sifflöte 1' None 8/9' Mixtur 2' (2001) Zimbel 3f (1/6') Oboe 8' Trompete 4' Tremulant | IV Brustwerk (im Schweller, C – g''')Gedackt 8' | |||
Pedal (C – f')Prinzipal 32' | Koppeln mechanisch:III/II | Koppeln elektrisch (2001):I/II, III/II, IV/II, | MIDI-Interface (2001):Mechanische Spieltraktur Manuale |