Kirchen predigen, durch Bibelworte, durch Klänge, durch das, was im Gottesdienstablauf sichtbar wird. Auch Gebäude senden eine Botschaft, der Gottesdienstraum spricht. Zur Verkündigung des Evangeliums gehören auch die liturgischen Farben, die den christlichen Jahreskreis strukturieren. Sie markieren die Fest- und Fastenzeiten und heben einzelne hohe Feiertage im Kalender hervor. Weiß ist die Christusfarbe, grün die Farbe des Lebens. Schwarz die Farbe der Trauer, violett symbolisiert die Bußzeiten des Jahres, und rot ist die Farbe der Kirche.
Die Antependien in der Johanneskirche wurden von der Künstlerin Sonja Weber gefertigt.
In der Weihnachtszeit, also von Heiligabend die bis zum letzten Sonntag nach Epiphanias (Ende Januar), und zu Ostern sind die Altäre und Abendmahlstische unserer Kirchen in Weiß gekleidet.
An einem Tag im Kirchenjahr sehen wir schwarz. Wenn die Altäre nicht völlig leer dastehen, bedeckt sie ein schwarzes Tuch wie ein Trauerflor. Schwarz ist keine Farbe, es ist das Fehlen allen Lichts und die Abwesenheit jeglicher Couleur.
Violett ist die Farbe der Adventszeit, der Passionswochen und des Buß- und Bettags. Das ist erstaunlich, in der Bibel gibt es nämlich kein eigenes Wort für Violett! Aber der Regenbogen kennt diesen Farbton zwischen blau und rot.
Zu Pfingsten und zum Reformationstag am 31. Oktober werden rote Antependien (lateinisch: ›Vorhang‹) vor den Altar und ans Predigtpult gehängt, um an die Urglut des Glaubens zu erinnern.